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Konzept

Das Digitale Nordrheinische Flurnamenarchiv enthält den rezenten Flurnamenbestand des Landesteils Nordrhein von Nordrhein-Westfalen. Im Gegensatz zum Bonner Flurnamenarchiv aus den 1930er Jahren, dessen Geschichte im Vorwort der ‚Rheinischen Flurnamen‘ von Heinrich Dittmaier (Näheres unter „Bestände“) beschrieben ist, werden die Bestände digital in Datenbanken gespeichert. Das Archiv umfasst 280.250 Belege. (vgl. auch VOGELFÄNGER 2010, Kap. 3.7)

Alle Flurnamen sind mit Koordinaten zur Lokalisierung im Raum versehen. Eine solche räumliche Zuordnung („Georeferenzierung“) ist die Grundlage für die computergestützte Kartierung der Bestände und damit für sprachgeographische Ansätze generell. (vgl. auch VOGELFÄNGER 2010, Kap. 3.2-3.4)

Zum Umgang mit Varianten: Belege wie Siefen, Siepen und Seufen sind Varianten eines Flurnamentyps. Ihnen wurde eine Sortierform zugeordnet, mit der einerseits alle Varianten eines Flurnamentyps erfasst werden können und die andererseits die Schnittstelle zum Flurnamenlexikon darstellt. Dieses Verfahren („Lemmatisierung“) wurde wegen der großen Belegzahl teilautomatisch durchgeführt. Knapp 70 % der Flurnamenbelege konnten vollständig lemmatisiert werden. (vgl. auch VOGELFÄNGER 2010, Kap. 3.5)

Soweit eine eindeutige Zuordnung möglich war, wurden alle Flurnamenbelege anhand ihres Benennungsmotivs entsprechenden Sachgruppen zugeteilt („Typologisierung“). Dadurch lassen sich beispielsweise alle Belege ermitteln, die auf fließende Gewässer hinweisen.

Wie alle größeren Flurnamenarchive enthält auch das Digitale Nordrheinische Flurnamenarchiv Belege aus verschiedenen Beständen. Häufig ist derselbe Flurname in zwei verschiedenen Beständen mit unterschiedlicher Schreibung und unterschiedlicher Lage verzeichnet. Deshalb wurde eine Methode („Fusion“) entwickelt, um Schnittmengen zwischen Beständen zu ermitteln und ein Gesamtkorpus aufzubauen, in dem mehrfach belegte Flurnamen nur einmal vorkommen. Das ist wichtig für quantitative Untersuchungen und geographische Aspekte. (vgl. auch VOGELFÄNGER 2010, Kap. 3.4)

Neben einer Datenbank mit nordrheinischen Flurnamen enthält das Archiv ein Flurnamenwörterbuch, in das die Artikel aus den ‚Rheinischen Flurnamen‘ von Heinrich Dittmaier eingeflossen sind.

Das Digitale Nordrheinische Flurnamenarchiv ist sprachgeographisch angelegt. Nach der Auf- und Ausbauphase (2004-2009) steht es nun im Rahmen dieser Homepage der inner- und außeruniversitären Flurnamenforschung zur Verfügung.

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