25.06.2019 – Gastvortrag von Prof. Dr. Elisabeth Lienert (Bremen): Herrschaft und Macht im Widerspruch. Problematische Könige im ‚Nibelungenlied‘
Eine Veranstaltung des Sonderforschungsbereichs 1167 „Macht und Herrschaft – Vormoderne Konfigurationen in transkultureller Perspektive“ im Rahmen des Teilprojekts „Kaiser und Könige. Macht und Herrschaft im Reflexionsmedium deutschsprachiger Literatur des Mittelalters“ (Leitung: Prof. Dr. Elke Brüggen, Germanistische Mediävistik), gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.
Kurzübersicht | |
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Art des Termins |
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Wann |
25.06.2019 von 14:00 bis 16:00 |
Wo | Poppelsdorfer Allee 24, Raum 0.001 |
Name | Jasmin Leuchtenberg |
Kontakt E-Mail-Adresse | [Email protection active, please enable JavaScript.] |
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Geht die Welt des ‚Nibelungenlieds‘ unter, weil die Könige als Herrscher versagen? Schon die ältere Forschung hat die schwachen Könige des ‚Nibelungenlieds‘ dergestalt in die Verantwortung genommen. Die evaluative Struktur des Textes ist jedoch komplexer. Am Beispiel Gunthers, Siegfrieds, Dietrichs und Etzels untersucht der Vortrag je spezifische Widersprüche in der Figurenkonstitution des ‚Nibelungenlieds‘: Auseinanderklaffen zwischen Rang bzw. Herrscherposition und tatsächlicher Handlungsmacht; Widersprüche zwischen textinternem Herrscherhandeln und textexternem Fürstenspiegeldiskurs. Insofern derartige Widersprüche tendenziell mittelhochdeutsche Heldenepik generell prägen, werfen sie ein Schlaglicht auf die Funktionen der Gattung im Rahmen der literarischen Selbstdarstellung des Kriegeradels.